08. Februar bis Sonntag 29. März 2015
Zwei völlig unterschiedliche Bildkünstler präsentiert die Galerie Schloss Parz in ihrer nächsten Ausstellung: Eduard Angeli und Hans Hoffmann-Ybbs. Der in Wien und Venedig lebende Eduard Angeli verdichtet in seinen Bildwerken Architekturelemente und Landschaftsperspektiven zu absolut präzise gesetzten Raumerfahrungen, die stets eine besondere Lichtsituation in sich tragen. Seine Liniensysteme sind mit völliger Klarheit gesetzt und kontrastieren in großer Spannung mit den weiten Farbräumen und oftmals bewusst gesuchten Schatten- und Dämmerungszonen. In vielen Werken konzentriert sich der Künstler besonders auf die Horizontlinie – dies ist speziell bei seinen aus Venedig entlehnten Bildmotiven nachvollziehbar. Viele Auszeichnungen, internationale Ausstellungen und Werke im öffentlichen Raum zeigen die hohe Wertschätzung dieses Künstlers in der Kunstwelt.
So kompositorisch klar gesetzt – und „gebaut“ – die Werke von Eduard Angeli erscheinen, so gleichsam wuchernd treten die Bilder von Hans Hoffmann-Ybbs dem Betrachter entgegen. Als ob der Künstler seine intensiven Naturbeobachtungen auf der Leinwand oder dem Blatt Papier weiterwachsend lassen würde, erscheinen seine von wilden, expressiven Formen überzogenen Kompositionen. Insbesondere die Welt der Insekten hat es hier dem Künstler angetan – seine Bildwerke wirken wie in ständiger Bewegung befindlich und von flimmernden Lichtsituationen durchzogen.
Der Künstler, der vor 10 Jahren verstorben ist, ist durch sein Atelier und seine von ihm initiierten und organisierten Kunstausstellungen mit dem Schloss Parz in ganz besonderer Weise verbunden. In ihrer speziell auf die Formen zeitgenössischer Malerei ausgerichteten Ausstellungslinie zeigt die Galerie Schloss Parz damit zwei sich absolut kontrastierende, in ihrer Qualität aber wunderbar ergänzende Positionen der österreichischen Malkunst der letzten Jahrzehnte. Die Ausstellung wird am Sonntag, 08. Februar um 19.00 Uhr eröffnet und ist bis zum 29.März zu sehen.
Dr. Peter Assmann