Strukturen, die an organische Gebilde erinnern, feine Zeichnungen von Blättern und Früchten, oder fantastisch-archaische Wesen in „wilder“ Umgebung: Die derzeit in der Galerie Schloss Parz ausgestellten Werke beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit der Natur.
Jede/r der beteiligten Künstlerinnen und Künstler bespielt einen eigenen Raum. Christian Ludwig Attersee steuert dichte, bunte Blätter mit abstrakten Elementen, menschlichen und tierischen Figuren zu der Ausstellung bei. Auch Hermann Nitsch kombiniert in seinen Druckgrafiken menschliche Körper(-teile) mit organischen Mustern. Die kräftigen Kohlezeichnungen des 1958 in Wels geborenen Ulrich Waibel erinnern mit ihren strich-, punkt- und sichelförmigen, zeichenhaften Elementen an Aufnahmen unter dem Mikroskop. Ähnlich die Motive des 2016 verstorbenen Gunter Damisch, von dem neben Werken mit den für ihn typischen runden und ovalen Formen mit „Stacheln“ oder „Fühlern“, auch farblich reduzierte Grafiken zu sehen sind. Die düsteren Mischwesen aus Mensch und Tier der Damisch-Schülerin Lena Göbel erhalten durch ihre Titel („Osterhàzy“, „mopsfidel“, oder „Aus der Serie Karpfologie“) eine ironische Ebene. Die junge Frankenburger Holzschnitt-Künstlerin hat mit ihren Bildern einen Raum voller unheimlicher Kreaturen gestaltet.
Herausragend sind die Werke der in Stuttgart lebenden Südtirolerin Gabriela Oberkofler, die erstmals in Oberösterreich präsentiert werden. Feinste Zeichnungen von Blättern, Ästen, Samen, Früchten und anderen, von ihr „hybrid“ genannten Motiven auf weißem Papier. Die Zartheit der Farben vor der Weite des Hintergrundes ergibt Bilder, die ob ihrer zahllosen Details zum Vertiefen einladen. Installationen von Zweigen und Blättern, sowie ein Video ergänzen die Präsentation.
Ausstellung: „Naturstücke“, bis 22.4., Sa und So 14-17 Uhr, Galerie Schloss Parz, Parz 1, 4710 Grieskirchen